Die Geschichte von den zwei Wölfen

Es wird sich folgende Geschichte erzählt:

Nach einem langen, arbeitsreichen Tag sitzen die Indianer schweigend am Feuer zusammen. Die Bäume rings herum warfen schaurige Schatten und das Feuer knackte und die Flammen loderten empor. Alle Indianer rund ums Feuer starren fasziniert in die Flammen und beobachten das Spiel von Licht und Schatten.

Nach einer Weile bricht der alte Häuptling das Schweigen und sagt:

„Flammenlicht und die Dunkelheit, wie die zwei Wölfe, die in unseren Herzen wohnen.“

Die Indianer am Feuer schauen ihn gebannt an und schließlich fragt sein Enkelsohn:

„Welche zwei Wölfe, Großvater?“

Der alte Häuptling blickt in die fragenden Gesichter rund ums Feuer und beginnt zu erzählen:

„In jedem von uns lebt ein weißer und ein schwarzer Wolf. Beide führen einen Kampf der schon seit langer Zeit in unser aller Innerem tobt.

Der Schwarze Wolf

Da ist einerseits der dunkle Wolf. Er steht für all das Negative in uns.

Er verkörpert den Hass, unseren Zorn, den Neid, die Anspannung, den Stress und die Ungeduld, die Trauer und die Angst, die Sorgen und Schmerzen, aber auch die Gier, die Arroganz, Selbstmitleid und Schuld, Vorurteile, Minderwertigkeitsgefühle so wie die Lügen, den falschen Stolz und das oft viel zu große Ego.

Der weisse Wolf

Und da ist andererseits der helle Wolf. Er steht für all das Positive in uns.

Er verkörpert die Liebe, die Freude, die Gelassenheit, die Geduld, Hoffnung, Heiterkeit und Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung und die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, die Freundschaft und die Rücksicht, Mitgefühl und den Glauben, die Dankbarkeit und die Wahrheit und den Frieden in uns und für alle.“

Als der Häuptling diese Worte gesprochen hatte schwieg er wieder und die Indianer am Feuer konnten die beiden Wölfe jetzt deutlich in den Flammen kämpfen sehen. Und je länger sie den Kampf der beiden beobachteten, desto unsicherer wurden sie über den Ausgang dieses Kampfes. Der Enkelsohn fragt den Großvater erneut:

„Aber Häuptling, welcher Wolf wird den gewinnen?“

Wieder blickte er von einem Indianer zum anderen und sieht jedem tief in die fragenden Augen. Schließlich sagt er:

„Es gewinnt derjenige, den du fütterst.“

Wenn Du das Gefühl hast, gerade im Feuer zu stehen – Bleib stehen. Es mag heiß werden, verdammt heiß. Übernimm Verantwortung! Im Feuer stehen zu bleiben ist eine der größten Vertrauensübungen.

Und dann ergänzt er:

„ Nur bedenke, wenn Du nur einen der beiden Wölfe fütterst zum Beispiel den weissen Wolf. Dann wird der Schwarze dir hinter jeder Ecke auflauern, auf dich warten und jede Schwäche in dir ausnutzen um endlich deine Aufmerksamkeit zu bekommen die er so dringend braucht. Je weinger Aufmerksamkeit du ihm schenkst, desto stärker wird er den weissen Wolf in dir bekämpfen und letztlich verlieren beide Wölfe ihre Stärke.

Fütterst Du nur einen, verhungert der andere und wird unkontrollierbar. Das ist die große Herausforderung für uns alle, das innere Gleichgewicht der beiden Wölfe herzustellen.

Auch der schwarze Wolf hat wertvolle Qualitäten, wie zum Beispiel seine Beharrlichkeit, seinen Mut und seine Furchtlosigkeit, seine Willensstärke und sein großes intuitives Gespür. Alles Dinge, die du brauchen wirst, wenn der weiße Wolf mal nicht weiter kommt, denn auch der hat seine Schwächen.

Füttere den weißen Wolf, aber beachte auch den schwarzen Wolf immer ausreichend.

Wenn Du beide Wölfe in dir fütterst, ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenkst, dann müssen die beiden nicht gegeneinander kämpfen. Und wenn kein Kampf in dir tobt, dann kannst du die inneren Stimmen der allwissenden Götter hören die dir in jeder Situation den richtigen Weg weisen.

Ein Mensch, der den schwarzen und weißen Wolf in Frieden in sich hat, der hat alles was er braucht.

Ein Mensch, der in seinen inneren Kampf, den Kampf der Wölfe gezogen wird, der hat am Ende nichts.

Dein Leben wird davon bestimmt, wie du mit deinen gegnerischen Kräften umgehst. Lass nicht den einen oder anderen verhungern, füttere sie beide und beide gewinnen.“


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